Die Geschichte des Berghain ist wechselvoll. Gegründet wurde der Club zunächst als ‘Tanzschule Schleindl’ 1922 in Charlottenburg; dort trafen sich nach den Übungen die Damen und auch einige Herren bei einer gepflegten Ovomaltine. Musik gab es keine, denn die galt als Pfad der Unzucht, und Tanz war eine Art berührungslose Rhythmusgymnastik im Hemd.

Als im Zuge der Wirtschaftskrise die Mieten stiegen, folgte der Umzug in ein altes Getreidesilo in Friedrichshain. Dort wurde dann auch Musik gespielt: Dixie, Dark Foxtrot und Industrial Dixie. Die Nationalsozialisten ließen das Treiben gewähren, war der Sage nach doch kein Geringerer als Hermann Göring einer der eifrigsten Dunkelkammernutzer – und auch, wenn das Untergeschoß im Krieg als Außenlager des KZ Sachsenhausen genutzt wurde: Auf den Tanzbetrieb oben hatte das keinen Einfluß. Dort war die Stimmung immer supergepflegt, und die Minimal Beats von DJ Amibomber rockten das Haus bis zum Zusammenbruch.

-Titanic Magazin