Feldforschung im Berliner Grenzbereich mit Martin Sonneborn.

Fast wie eine soziologische Studie tritt der kompromisslose Dokumentarfilm “Heimatkunde” von Susanne Müller und Andreas Coerper auf, von neutraler Objektivität keine Spur in dem satirischen Werk.

Dessen Hauptdarsteller, der ehemalige Chefredakteur des “Titanic”-Satiremagazins, Martin Sonneborn, begibt sich auf eine 250 Kilometer lange Reise rund um Berlin.

Genau 18 Jahre nach dem Fall der Mauer, die Deutschland in zwei Hälften geteilt hat, unternimmt Martin Sonneborn einen Fußmarsch rund um Berlin. Gleich einem Naturforscher will er in dieser Grenzregion untersuchen, wie sich das Leben nach dem politischen Umsturz entwickelt hat.

In ständiger Begleitung eines kleinen Kamerateams macht er so die Bekanntschaft mit allerhand skurrilen Gestalten, die in den Vororten von Berlin, beziehungsweise dem benachbarten Brandenburg wohnen. Das Spektrum dabei ist enorm. Vom einfachen Nudisten, dessen prekäres Hobby zu Meinungsverschiedenheiten mit den Nachbarn geführt hat und der deswegen von nun an die Abgeschiedenheit einer alten Brücke mitten in der Natur sucht, bis hin zu einem Auffanglager für Asylbewerber zeigt sich ein breit gefächertes Panorama der Artenvielfalt der Menschen.