Das Leben des Schriftstellers Hans Fallada war geprägt von Leid und psychischen Krankheiten. Bereits mit 17 Jahren endete ein, als „Duell“ getarnter, Doppelsuizidversuch mit einem Freund tragisch: Sein Freund starb, Fallada überlebte schwer verletzt, verließ die Schule ohne Abschluss und wurde in eine Nervenklinik eingewiesen.
Nach der Entlassung begann er zu schreiben, seine Erfahrungen und Ängste verarbeitete er in seinen Romanen, die heute als Meisterwerke der Neuen Sachlichkeit gelten: Der Welterfolg „Kleiner Mann – was nun?“ erzählt vom sozialen Abstieg eines Angestellten am Ende der Weimarer Republik. Der Roman „Wolf unter Wölfen“ handelt von den finanziellen Sorgen eines jungen Ehepaares während der Inflation und auch sein in Geheimschrift hinterlassener Roman „Der Trinker“ beschreibt den Kampf mit seiner eigenen Alkoholabhängigkeit.
Dieses späte Werk verfasste er 1944, während er inhaftiert war. Er hatte stark alkoholisiert auf seine geschiedene Frau Anna, die Mutter seiner drei Kinder, geschossen. Hans Fallada starb am 5. Februar 1947 und erlebte den Welterfolg des Buches nicht mehr, es wurde erst 1950 verlegt und 1995 mit Harald Juhnke in der Hauptrolle verfilmt.
Heute vor 131 Jahren, am 21. Juli 1893, wurde Rudolf Wilhelm Friedrich Ditzen, wie Hans Fallada mit bürgerlichem Namen hieß, in Greifswald geboren.