Leider wurde und werde ich wohl in der Zeit, die mir bleibt, von zuviel meines Erachtens überflüssiger Arbeit davon abgehalten werden, das chinesische Volk auch nur ansatzweise zu verstehen. Und sprachlich sowieso nie.

Aber einige Verkehrsregeln habe ich schon ansatzweise vom Grundprinzip her etwas verstanden. Wenn die Ampel auf grün steht, heisst das noch lange nicht das, was wir unter grüner Ampel verstehen würden. Um ja bei plumpen Stereotypen zu bleiben, ignoriert der, unbedingt und ständig immer hupende “Chinese an sich” eigentlich grundsätzlich jegliche Verkehrsregel auf der Strasse, die gerne mindestens vierspurig sein darf. Das könnte aber auch daran liegen, dass meist alle gleichzeitig grün zu haben scheinen. Das goldene Schild der Internetblockade funktioniert da um einiges effizienter, als die Ampelschaltung. Die staatlichen Grossrechner sind zu überlastet damit, jeden Blogeintrag, Sykpe -und Mailnachricht auf volksschädigendes Verhalten zu filtern.

Die Polizei sieht man zwar des Öfteren, aber auch die kümmert solche Banalitäten wenig. Es ist hier wohl ohnehin schon genug verboten, da will man dem Volk auch mal ein bisschen Anarchie gönnen. Die Vorfahrtshierarchie wird an der Grösse des Verkehrsteilnehmers gemessen. Somit ist man als Fussgänger meist eher auf den hinteren Plätzen. Zweirädrige Vehikel ignorieren die Verkehrsrichtung normalerweise komplett. Somit muss man als Greenhorn versuchen, in einer grösseren Gruppe Chinesen die Strasse zu überqueren, um sich links und rechts eine Art Airbag als Aufprallschutz zu schaffen.

Leider ist man in solchen Situationen meist zu gestresst, um davon aussagekräftige Fotos zu schiessen. Daran arbeite ich noch. Ich habe mir sagen lassen, dass man am besten einfach drauflosläuft, ohne zu kucken, dann würden die anderen schon bremsen. Zu dieser Form der Selbstaufgabe habe ich allerdings noch zuviel Lust zu leben. Das kann sich ja noch ändern.

Scheinbar soll das Überfahren von Ausländern aber recht hart betraft werden. Das beruhigt mich ein wenig.